Hilfe, ein Wespennest! – Was tun und wen kontaktieren in Passau?

Eine Sache vorweg: Es gibt im Sommer Wochen, in denen Imker öfter zu Wespennestern angerufen werden, als Honig verkauft wird. Aus eigener Erfahrung weiss ich, was all diese Anrufer gemein haben: Sie wissen nicht, wohin Sie sich wenden sollen und wenden Sich in Ihrer Verzweiflung an eine Imkerei. Daher möchte ich mit diesem Blogartikel die einzig richtige Antwort geben, wer im Falle von Wespennestern helfen kann.

Der Sommer ist da – und mit ihm summt und brummt es wieder in unseren Gärten, auf Balkonen und unter Dachvorsprüngen. Doch was tun, wenn man plötzlich ein Wespennest entdeckt? Keine Panik – hier erfährst du welche Arten uns wirklich ärgern, wie du dich richtig verhältst und an wen du dich in Passau wenden kannst.

In Deutschland gibt es etwa 630 Wespenarten. Die allermeisten davon sind harmlos und leben zurückgezogen in Wäldern, Wiesen oder unterirdischen Hohlräumen. Sie spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem, etwa als Bestäuber oder als natürliche Schädlingsbekämpfer.

🐝 Welche Wespenarten stören den Menschen?

Von diesen 630 Arten werden dem Menschen tatsächlich nur zwei Arten lästig:

  1. Deutsche Wespe (Vespula germanica)
  2. Gemeine Wespe (Vespula vulgaris)

Diese beiden Arten sind besonders anpassungsfähig und suchen gezielt die Nähe des Menschen – vor allem, wenn es um süße oder eiweißreiche Nahrungsmittel geht. Sie bauen ihre Nester gerne in Rolladenkästen, Dachböden oder Erdlöchern in Gärten und tauchen häufig an Kaffeetafeln oder beim Grillen auf. Alle anderen Wespenarten meiden den Menschen weitgehend und sind oft sogar gefährdet oder geschützt.

 

🧐 Erstmal Ruhe bewahren

Wespen sind meist nützliche Tiere: Sie fressen Schädlinge und spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Ein Wespennest muss also nicht automatisch entfernt werden. In vielen Fällen kann man es einfach in Ruhe lassen – besonders, wenn es sich an einem wenig genutzten Ort befindet.

Wann ist Handeln nötig?

Ein Eingreifen ist dann sinnvoll, wenn:

  • das Nest sich in unmittelbarer Nähe zu Wohn- oder Aufenthaltsbereichen befindet,
  • Allergiker im Haushalt leben,
  • Kinder oder Haustiere gefährdet sind.

🚫 Nicht selbst Hand anlegen!

Wespen stehen unter Naturschutz. Das bedeutet: Das Entfernen oder Umsiedeln eines Nestes darf nicht eigenmächtig erfolgen. In vielen Fällen ist sogar eine Ausnahmegenehmigung erforderlich.

Wer hilft in Passau?

In Passau ist die Untere Naturschutzbehörde beim Landratsamt zuständig. Dort erhältst du Beratung und – falls notwendig – eine Genehmigung zur Umsiedelung des Nestes.

Die genauen Ansprechpartner findest du auf der Website des Landkreises Passau 

 

Wie geht es nach meinem Anruf weiter?

Es gibt ein Netz von ehrenamtlichen Experten, die sich über eine Gruppe organisiert haben. Nach deinem Anruf wird die Gruppe aktiviert und Freiwilliger übernimmt Deine Anfrage. Die Begutachtung erfolgt dabei zunächst kostenlos, muss das Nest umgesiedelt werden, werden dir die Kosten dafür im Vorfeld mitgeteilt.

 

🐝 Was passiert mit dem Nest?

Fachleute begutachten die Situation und entscheiden, ob das Nest bleiben kann oder umgesiedelt werden muss. Dabei wird möglichst schonend vorgegangen – oft wird das Nest in ein nahegelegenes Waldstück gebracht.

💡 Tipp zum Schluss

Wenn du ein Nest entdeckst, beobachte es zunächst aus sicherer Entfernung. Oft erledigt sich das Problem von selbst – spätestens im Herbst stirbt das Volk ab, und das Nest wird in der Regel nicht wieder bezogen.

 

 

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Wir sind für Sie da

Sie haben eine Frage oder möchten sich persönlich beraten lassen?

 

0851 42989

 

 

Für Lob, Anregungen oder Kritik, nutzen Sie unser Kontaktformular.

Unser Engagement

  • Lokale Produkte mit kurzen Wegen
  • Wir leisten einen Beitrag zur Bestäubungsleistung vor Ort
  • regelmäßige Vorträge in Kindergärten, Grundschulen und Vereinen
  • Ansprechpartner für lokale Medien zu allen Themen rund um die Honigbiene
  • Erfahrung aus 70 Jahren Bienenhaltung
  • Als engagierte Imker helfen wir unseren Mitbürgern im Falle von Bienenschwärmen